Massaker in Paris: Deuil et solidarité

Veröffentlicht am 15.11.2015 in Europa

Liebe Genossinnen, liebe Genossen,

der Schock sitzt tief, das Entsetzen über das terroristische Massaker in Paris wird uns noch lange bewegen. Mindestens 129 Menschen wurden planmäßig ermordet, einhundert kämpfen um ihr Leben, hunderte sind verletzt. Mitten im Herzen Europas.

Warum rührt uns das so? Einerseits ist es das menschliche Mitgefühl, das uns angesichts der dramatischen Opferzahl und des Leids der Angehörigen und Freunde erfasst. Frankreich ist unser Nachbarland, die Französische Republik die engste Partnerin unserer Bundesrepublik. Viele von uns haben in Paris Angehörige, Freund_innen und Bekannte, besuchen und kennen die Stadt, haben dort gelebt. Bereits beim Anschlag auf Charlie Hebdo führte diese Nähe zu tiefer Anteilnahme. Wir Pankower Sozialdemokrat_innen pflegen seit Jahren eine Partnerschaft mit Genossinnen und Genossen im elften Arrondissement von Paris. Wir sind Ihnen näher als nur über unsere Internationale oder die Sozialdemokratische/Sozialistische Partei Europas.

Andererseits gibt es, so denke ich, einen weiteren Grund für unsere offensichtliche Betroffenheit. Es ist unsere Art zu leben angegriffen worden, das ist es, was uns den Boden unter den Füßen wegzuziehen droht. Jeder und jedem schwant, dass es uns in Berlin genauso hätte treffen können. Die Mitte Europas ist vor den Auswirkungen kriegerischer Auseinandersetzungen im Nahen Osten nicht mehr sicher. Die Täter_innen, vor denen viele Menschen aus den Kriegsgebieten zu uns flüchten, sind ebenfalls unter uns. Alle, die bisher gedacht haben, die Konflikte im Nahen Osten seien weit genug entfernt, haben sich getäuscht.

Damit rutschen wichtige Fragen auf der politischen Tagesordnung nach oben. Wie schaffen wir Sicherheit? Ist absolute Sicherheit zu haben? Reicht die Bearbeitung der Konfliktanzeichen? Kennen wir die tatsächlichen Konfliktursachen? Wie gehen wir mit menschenverachtenden Weltanschauungen und ihren Unterstützer_innen um?

Darüber hinaus bin ich davon überzeugt, dass auf uns Sozialdemokrat_innen/Sozialist_innen besondere Aufgaben zukommen:

Wir werden uns mit den Ursachen des Konflikts im Nahen Osten und seine Akteur_innen beschäftigen müssen – auch mit Weltanschauungskritik, früher als Ideologie- und Religionskritik bezeichnet. Als Sozialdemokrat_innen/Sozialist_innen sind wir Erben der Aufklärung und ohne genaue Analyse ist keine Lösung zu finden. Dabei kommen wir nicht ohne Kenntnis der internationalen Politik und ihrer Mechanismen aus. Dazu gehört die Konfliktbearbeitung bis zur Eskalationsstufe ‚militärische Gewalt‘. Unser Anspruch bleibt positive Veränderung. Ohne eine Verbreiterung unserer Kenntnisse bleiben wir als Sozialdemokrat_innen/Sozialist_innen jedoch rat- und hilflos.

Die internationale Solidarität muss wieder mehr mit Leben gefüllt werden – über gegenseitige Besuche hinaus. Als Sozialdemokrat_innen/Sozialist_innen sind wir eine Solidaritätsgemeinschaft. Es ist, - angesichts der neuen Herausforderungen und eingedenk des Terrors, der Paris getroffen hat -, unsere Verpflichtung, eine neue internationale Solidaritätsarbeit zu begründen. Wenn nach den Verbrechen in Paris Geflüchtete zu Sündenböcken und potentiellen Tätern gemacht werden, stellen wir uns dem genauso entgegen wie der religiös-faschistischen Ideologie und den Verbrechen der Terroristen des sog. Islamischen Staates.

Liebe Genossinnen und Genossen der PS 11e – Leon Blum in Paris, gerade in diesen schweren Tagen fühlen wir uns Euch besonders verbunden. Wie heute  bekannt wurde, sind auch Genossinnen und Genossen von Euch unmittelbar betroffen. Wir senden Euch unsere herzliche Anteilnahme aus Pankow.


Mit solidarischen Grüßen

Knut Lambertin
Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei in Pankow

 

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