Umbenennung in SPDqueer

Veröffentlicht am 13.12.2016 in Bundes-SPD

Nachdem inzwischen unterschiedliche Bezeichnungen kursierten hat der Parteivorstand dem Namenswirrwarr nun ein Ende bereitet: Der ehemalige Gliederungsname "Schwusos" wird auf allen Parteiebenen ersetzt durch "SPDqueer" oder in Langform "SPD queer - Arbeitsgemeinschaft in der SPD für Akzeptanz und Gleichstellung".

Vor ca. 40 Jahren wurden die Schwusos fast zeitgleich in Berlin (Ende 1978) und in Köln (Anfang 1979) gegründet – von recht progressiven Jusos, die schwul waren. Die Gruppe hieß zunächst „Arbeitskreis gegen die Diskriminierung Homosexueller“. Bei den schwulen Jusos hat sich schnell der Begriff SCHWUSOS als Kürzel herausgebildet. Als wir - mit schon deutlich mehr Frauen in der Mitgliedschaft – im Dezember 2011 den AG-Status innerhalb der SPD erreicht haben, wurde „Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der SPD (Schwusos)“ als offizieller AG-Name festgelegt.

Heute sind etwa 25 Prozent der Mitglieder in der AG Frauen sowie trans* und intergeschlechtliche Menschen oder Personen, die sich noch ganz anders bezüglich ihrer sexuellen Orientierung und/oder geschlechtlichen Identität definieren und gar nicht in irgendein Raster von schwul, lesbisch, bi, trans* oder inter einsortiert werden wollen. Im Vorstand ist die Arbeitsgemeinschaft quotiert. Je die Hälfte rechnet sich dem weiblichen bzw. männlichen Geschlecht zu; zwei Personen haben einen transgeschlechtlichen Hintergrund.

Die SPD ist die Partei der sozialen Inklusion. Da ist es klar, dass es nicht tragbar ist, einen exklusiven Namen zu führen, der viele Menschen ausschließt. Der Begriff Queer hat sich inzwischen im deutschsprachigen Raum als „Dachbegriff“ in der Community etabliert. Wir verstehen ihn so, dass damit jede*r mit der jeweiligen ganz persönlichen Identität wahrgenommen wird und einbezogen ist, egal, ob er*sie sich selbst individuell als lesbisch, bi, trans, schwul, queer oder noch anders definiert. Bei der Bundeskonferenz haben 70% der Teilnehmer den Parteivorstand aufgefordert, uns in SPDqueer – Arbeitsgemeinschaft der SPD für Akzeptanz und Gleichstellung umzubenennen und damit ein starkes Signal an die Berliner Parteizentrale gesendet. Mit der SPDqueer wird die fast 40-jährige Erfolgsgeschichte der Schwusos weitergeführt. Nun aber mit einem inklusiven Namen!

Die Bundeskonferenz der SPDqueer hat – gerade um die Ära Schwusos besonders zu würdigen - auch beschlossen, die Sozialdemokratische Partei Deutschlands zu bitten, ein Projekt zur historischen Bedeutung und Würdigung der Leistungen der Schwusos aufzusetzen. Hiermit soll die historische Kommission der SPD in Zusammenarbeit mit dem Bundesvorstand der SPDqueer befasst werden. Auch das Verhältnis und der Umgang der Partei mit queerpolitischen Themen in der Vergangenheit insgesamt soll Gegenstand der Betrachtung sein. Als Arbeitsgrundlagen sollen unter anderem herangezogen werden: die in den Archiven der SPD und der FES vorhandenen Materialien, die bei der SPDqueer Berlin vorhandene Arbeitsmaterialien, die Materialien der von der SPDqueer NRW organisierten Wanderausstellung zum § 175 StGB sowie relevante Dissertationen und Diplomarbeiten (z. B. Wilfried Eissler [Arbeiterparteien und Homosexuellenfrage]).

Die Schwusos haben schon viel erreicht. Jetzt müssen wir als SPDqueer weitermachen. Die Öffnung der Ehe muss bald kommen. Regenbogenfamilien brauchen vernünftige rechtliche Rahmenbedingungen. Die Menschen, die nach § 175 StGB auch noch nach 1945 verurteilt wurden müssen rehabilitiert und entschädigt werden. Rechtspopulisten, die am liebsten die Zeit zurückdrehen wollen, darf kein Raum gegeben werden. Es gibt noch viel zu tun.

 

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