1.Mai 2020: Aus der Corona Krise lernen - für ein gesellschaftliches und menschliches Miteinander

Veröffentlicht am 30.04.2020 in Deutschland

Das Leben steht still. Im Nebel der Krise zeichnet sich langsam eine Nachkrisen-Ordnung ab. Viel ist zu hören: Politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich. Eine Debatte über die Lehren und Folgen der Pandemie wird geführt werden müssen. Darin liegt eine Chance für die SPD. Zum morgigen 1.Mai haben wir uns als Vorstand Gedanken um die Zukunft unserer Gesellschaft gemacht.

Unser Sozialstaat beweist gerade seine Leistungsfähigkeit. Er sorgt dafür, dass millionen Menschen nicht in existenzielle Not geraten. Zum zweiten Mal binnen 10 Jahren werden massive staatliche Inventionen notwendig. Das zeigt, wie wichtig ein starker Staat ist und warum es bis zuletzt richtig war, den Rufen nach Steuererleichterungen nicht leichtfertig gefolgt zu sein. Denn nur ein gut finanzierter Staat kann in Krisen handlungsfähig sein.

Die Kosten der Krise werden immens sein. Aus wirtschaftsliberalen Kreisen werden Forderungen nach Flexibiliserung des Arbeitsmarktes laut, um die Kosten für Unternehmen zu begleichen. Die Krise als Einfallstor zum Sozialabbau zu nutzen, ist zynisch. Über die gerechte Verteilung der Krisenkosten muss disktuiert werden, aber nicht zu Lasten von Arbeitnehmer*innen und Geringverdienern. Vielmehr brauchen wir eine Debatte darüber, ob das Streben nach immer mehr Wachstum und Rendite der richtige Weg war.

Wir erhalten gerade den Beweis, dass der Markt an entscheidender Stelle versagt hat und neoliberale Politikkonzepte keine Antworten liefern können. Diese Krise lehrt uns, dass der Markt nicht alles besser regelt, sondern klare Grenzen und Regeln benötigt. Welche Regeln das sind, gilt es nun zu diskutieren.

Globalisierung: Die internationale Arbeitsteilung offenbart nun ihre Risiken, denn die Abhängigkeit von den verlängerten Werkbänken in China und Indien ist groß. Ein Szenario ist, dass Unternehmen nun beginnen werden, ihre Lieferketten zu verkürzen und Europa und Deutschland als Produktionsstandort wiederzuentdecken.

Die Frage der Pflege- und Sorgearbeit, der bezahlten und unbezahlten Arbeit muss in Zukuft ein gesellschaftspolitisches und soziales Politikfeld werden. Care Ökonomie nimmt in Zeiten der Krise einen hohen Stellenwert ein. Wir dürfen Menschen, die sich um Andere kümmern und diese pflegen nicht allein lassen und gute Antworten auf eine zukünftige bessere finanzielle Unterstützung und Altersvorsorge finden!

Corona und die wirtschaftlichen und sozialen Folgen werden uns noch lange begleiten. Die Gesellschaft wird am Ende eine andere sein. Wie und in welcher Form, darüber muss jetzt eine konstruktive Debatte beginnen.

 

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