Respekt für das Ehrenamt: Der Ella-Kay-Bürgerpreis

Die SPD Pankow hat 2010 den Ella-Kay-Bürgerpreis gestiftet und setzt damit (mit Ausnahme während der Pandemie) jedes Jahr ein Zeichen für das Ehrenamt in Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee. Der Preis ehrt Personen oder gesellschaftliche Gruppen, die: sich für die Menschen und die Interessen des Bezirks Pankow und seiner Stadteile engagieren, gegen Rechtsextremismus eintreten und für Demokratie werben, sich für ein tolerantes Miteinander, Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit einsetzen.

Die Namensgeberin: Ella Kay wurde 1895 geboren und absolvierte eine kaufmännische Lehre. Seit 1919 war sie Mitglied der SPD und in der Arbeiterwohlfahrt aktiv. Unter Walter Friedländer war sie von 1925 bis 1933 Leiterin des reformorientierten Jugendamtes Prenzlauer Berg. Ab 1929 vertrat sie den Kiez zudem als Stadtverordnete im Berliner Gemeindeparlament.

Die Machtergreifung der Nationalsozialisten setzte Kays politischem Engagement ein abruptes Ende. Mit dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums "säuberten" die Nazis nach dem 7. April 1933 das Bezirksamt: 40 Beamte, 210 Angestellte und 31 Arbeiter wurden aus politischen oder rassischen Gründen in Rente geschickt oder entlassen.

Eine der ersten war Ella Kay, wie sie sich erinnerte: "1933 wurde ich sofort entlassen, ich war unter den Beamten und Angestellten die erste, die aus dem Rathaus verjagt wurde. Das Kollwitz-Bild aus meinem Amtszimmer nahmen die Nazis mir weg. Einige ehemalige Fürsorgezöglinge präsentierten sich stolz in SA-Uniform."

Sie eröffnete eine Wäscherei in Berlin-Neukölln und war trotz Polizeiaufsicht weiterhin politisch aktiv, half den Angehörigen von politisch und rassisch Verfolgten. Zudem fand sie Anschluss an den Widerstandskreis um Max Fechner.

Nach dem Krieg kehrte sie als Abteilungsleiterin in das Bezirksamt Prenzlauer Berg und half mit, die SPD wiederaufzubauen. Von 1946 bis 1947 war sie demokratisch gewählte Bürgermeisterin im Bezirk. Die sowjetische Militäradministration erhöhte aber immer mehr den Druck auf sie, bis sie nach Berlin-Wilmersdorf auswich, um einer Verhaftung zu entgehen.

Ella Kay war von 1947 an stellvertretende Vorsitzende der Berliner SPD, 1955 bis 1962 Senatorin für Jugend und Sport in Berlin und von 1958 bis 1968 Mitglied des Abgeordnetenhauses. Sie verstarb 1988.  

Ehrung: Die Ehrung erfolgt im Rahmen des jährlichen Empfangs der SPD Pankow. Die mit der Auszeichnung für ihre Verdienste Geehrten erhalten ein von der SPD Pankow gestiftetes Preisgeld.  Teilnahmeberechtigt sind Organisationen oder Personen, die ehrenamtliche Projekte in Pankow umsetzen. Das Vorschlagsrecht für den Preis liegt bei den Gliederungen der SPD Pankow, Eigenbewerbungen sind nicht möglich.  

Bisherige Träger/innen des Ella-Kay-Bürgerpreises:

  • 2010: Bürgerinitiative Oderberger Straße
  • 2011: Für Pankow e.V. und der Freundeskreis der Musikschule Pankow e.V.
  • 2012: [moskito] Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus - Für Demokratie und Vielfalt
  • 2013: Frauenberatung BerTa
  • 2014: Kinder&Jugendtheater Murkelbühne
  • 2015: Berliner Tafel Aktion "Laib & Seele" sowie Sonderpreis für die vier UnterstützerInnen-Initiativen an den Standorten Mühlenstraße, Straßburger Straße, Weißensee und Karower Chaussee im Willkommensnetzwerk "Pankow hilft"
  • 2016: SG Blau-Weiß Buch e.V.
  • 2017: Bucher Bürgerverein e.V.
  • 2018: Unabhängiges Jugendzentrum Pankow JUP e.V.
  • 2019: Verband alleinerziehender Mütter und Väter - LV Berlin (VAMV)
  • 2022: die Unterstützungs- und Selbsthilfeangebote für ukrainische Geflüchtete unter dem Dach des Stadtteilzentrums Pankow
  • 2023: Partnerschaftsverein Berlin-Pankow - Riwne
 

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